Hallo Alfred
So vereinfacht kann man Bastler- und Profilösungen natürlich auch darstellen.
Die angesprochenen Profi-Schweissverfahren lassen sich aber leider (meines Wissens) nur bei Neuteilen anwenden, wo die Gehäuse-Schweissflächen entsprechend vorbereitet sind: glatt und mit einer verlierbaren Material-Raupe versehen, welche nach der Verschweissung möglicherweise leicht herausquillt.
Hier geht es um einmal geöffnete Akkugehäuse, wo dieses, für die Schweissung vorgesehene Material bereits fehlt oder unregelmässig weggebrochen ist.
Für eine Neuverschweissung mit Ultraschall müssten die Oberflächen also wieder entsprechend bearbeitet werden, was auch mit Materialverlust verbunden ist.
Eine andere Möglichkeit der dichten Neuverschweissung von "Alt-Gehäuse-Teilen" wäre natürlich sehr spannend!
Die originalen Schweissnähte verlaufen ungefähr der grünen Linie nach diesem Foto:
Eher unproblematisch nachzuschweissen sind Seiten- und Frontnähte.
Schwieriger sind aber:
- schmale Naht hinten (über den Lüftungsschlitzen)
- interne (undichte, kaum wichtige) Parallelnaht vorne zwischen Frontpufferzone und dem eigentlichen Akkuraum
- aber besonders: Schweissnaht um die beiden Akkuschrauben links und rechts!!
Hier sehe ich eine ganz besondere Gefahr für Wassereintritt, wenn alle anderen Schweissnähte und die Steckeröffnung selbst als "wasserdicht" erscheinen!
Sowohl eine Reparatur-Schweissung als auch -Klebung ist an dieser verdeckten Stelle schwierig.
Regenwasser kann zwischen Base und Akkudeckel sogar an einer dichten Steckeröffnung vorbeifliessen, wird sich aber beim Befestigungszapfen der Base hinunter in das Akkugehäuse einen Weg suchen und finden.
Von der Bastlerlösung mit irgenwelcher "Klebt und Dichtet"-Pampe wurde im Forum schon viel gesprochen.
Sowohl im Baumarkt- und im (Halb-)Profibereich gibt es Produkte auf Silikon-, PU- oder anderer Basis.
Nur im Kleingedruckten findet man dann den Hinweis: "Nicht geeignet für problematische Kunststoffe wie PE, ....PTFE...."
Ich bekenne mich durchaus als Bastler-Schuldig, was die SIKA-Scheibendichtmasse auf 1K-PU-Basis betrifft:
Sie klebt zwar die Windschutzscheiben von den allermeisten unserer PKW und auch MAN-LKW (MAMS 2014
) jahrelang dicht, aber das heisst nicht, dass sie auch auf Kunststoffen haftet:
Ohne Primer tut sie das nämlich nicht. Ich habe versuchsweise Primer verwendet und war erstmals bei all unseren Versuchen positiv überrascht.
Leider konnte oder wollte mir noch niemand die genaue Kunststoffbezeichnung nennen, welche für Segway-Akkugehäuse zur Anwendung kommt.
Dann könnten wir nämlich echte Experten befragen, welcher Klebestoff wirklich auch langfristig haftet!
(Was zwar widersprüchlich erscheint: Die eigentliche Klebewirkung wäre kaum bedeutend, weil der Akkudeckel mechanisch nicht belastet ist. Die Haftwirkung auf dem "problematischen Kunststoff" ist aber entscheidend, dass eine optisch intakte Naht auch wirklich Dicht ist!)
Für kurze Zeit kleistert jede Pampe das Gehäuse irgendwie zu. Nach einigen Monaten löst sie sich aber von der Oberfläche und bildet nur noch mechanische Dichtwirkung. Durch Kapillarwirkung saugt aber eine solche "undichte Dichtung" erstaunlich viel Wasser in ein Akkugehäuse.
Ich bitte alle Kunststoffexperten um eine möglichst genaue Materialbezeichnung der Segway-Akkugeäuse!
Nur so könnten wir bei Klebstoffexperten wirklich verlässliche Hinweise zur LANGzeit-Haftwirkung erhalten.
Grüsse vom Chrigel